Freiburg im Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2019
Das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) veröffentlicht seit 2003 alle zwei Jahre das Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten. Das Ranking soll Gleichstellungserfolge an Hochschulen im bundesweiten Vergleich darstellen und Trends und Entwicklungen sichtbar machen. Es richtet sich an Entscheidungsträger*innen und Gleichstellungsakteur*innen.
Für die Bewertung der Gleichstellung an Hochschulen werden mehrere Indikatoren gebildet. Dabei liegt den meisten Indikatoren das Kaskadenmodell zugrunde, d.h. die Frauenanteile auf den einzelnen Qualifikationsstufen werden zum Frauenanteil auf der jeweils darunterliegenden Qualifikationsstufe in Beziehung gesetzt.
In das Gesamtranking fließen insgesamt sechs Indikatoren ein, für die eine Hochschule jeweils null bis zwei Punkte erhalten kann. Die Indikatoren betrachten:
- Promotionen
- Post-Docs (Habilitationen und Juniorprofessuren)
- wissenschaftliches Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur
- Professuren
- Steigerung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal unterhalb Lebenszeitprofessur gegenüber 2012,
- Steigerung des Frauenanteils an den Professuren gegenüber 2012.
Zusätzlich wird ein Studierendenindikator gebildet, der nicht in das Gesamtranking einfließt.
Zur Berechnung der Indikatoren
Ergebnisse 2019 im Vergleich zu 2017 für die Universität Freiburg
Im Gesamtranking ist die Universität Freiburg mit acht von zwölf Punkten nach wie vor in der Ranggruppe 5 zu finden. Verändert hat sich die Einstufung der Universität bei einzelnen Indikatoren, die zum Gesamtranking beitragen. Im Studierendenranking liegt Freiburg nach wie vor in der Spitzengruppe, droht aber in die Mittelgruppe abzusteigen.
Zu den Ergebnissen der einzelnen Indikatoren
Mit einem Platz in der Ranggruppe 5 beim Gesamtranking steht die Universität Freiburg im Vergleich sehr gut da, denn die Ranggruppen 1 und 2 sind nicht besetzt, und in Ranggruppe 3 sind lediglich drei Universitäten (Bielefeld, Jena, Potsdam), in Ranggruppe 4 sind acht Universitäten (FU Berlin, Humboldt-Universität Berlin, Düsseldorf, Kiel, Koblenz-Landau, Lüneburg, Osnabrück, Würzburg) vertreten. Das heißt, dass nur elf der insgesamt 63 betrachteten Universitäten besser als Freiburg abschneiden.
Erfreulich ist das gute Abschneiden der Universität bei den beiden Trend-Indikatoren. Beim Indikator Promotionen besteht die Chance, in die Spitzengruppe aufzusteigen, wenn der derzeitige Trend anhält.
Unter den Universitäten in Baden-Württemberg ist die Universität Freiburg führend, wie die folgende Abbildung zeigt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Baden-Württemberg im Länderranking sehr schlecht abschneidet: Zusammen mit Sachsen ist das Land in der Schlussgruppe.
Abbildung 1: Auszug aus dem Gesamtranking: Universitäten in Baden-Württemberg
Auch im Vergleich mit den Exzellenz-Universitäten kann die Universität Freiburg mithalten. Lediglich die Berliner Universitäten schneiden besser ab als Freiburg (siehe Abbildung 2):
Abbildung 2: Auszug aus dem Gesamtranking: Exzellenz-Universitäten und Universität Freiburg.
Insgesamt schneidet die Universität Freiburg also sehr gut ab. Allerdings hat sich das Tempo der Veränderung abgeschwächt. Vor allem bei den Frauenanteilen bei Professor*innen ist höchste Aufmerksamkeit geboten!