Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten - Methodik
Das Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten erscheint seit 2003 alle zwei Jahre. Mit der Ausgabe von 2015 wurden die Methodik und einige Indikatoren grundlegend überarbeitet. Das bedeutet, dass ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse nur mit den Ergebnissen von 2015 und 2017 möglich ist, nicht jedoch mit den früheren Rankings.
In das Ranking einbezogen werden alle Hochschulen, die Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sind, und zusätzlich diejenigen, die nicht Mitglied der HRK sind, aber mindestens 30 Professuren aufweisen. Es wird nach drei Hochschultypen unterschieden: 1. Universitäten (inkl. Pädagogische und Theologische Hochschulen), 2. Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen sowie 3. Künstlerische Hochschulen. Grundlage des Rankings 2019 sind Daten des Statistischen Bundesamtes von 2017. Im Hochschulranking 2019 sind 63 Universitäten einbezogen.
Insgesamt werden sieben Indikatoren berechnet, von denen sechs in das Gesamtranking einfließen. Vier der Indikatoren folgen der Logik des Kaskadenmodells und werden gebildet, indem der Frauenanteil auf einer Karrierestufe durch den Frauenanteil auf der darunterliegenden Karrierestufe dividiert wird. Ausnahme: Der Indikator für Professuren verwendet als Bezugsgröße grundsätzlich den Frauenanteil an Promotionen. Zwei weitere Indikatoren sind Trendindikatoren, die die Veränderung des Frauenanteils über fünf Jahre betrachten. Der Studierendenindikator setzt den Frauenanteil in einzelnen Fächern zum bundesweiten Frauenanteil in Beziehung. Dieser Indikator fließt nicht in das Gesamtranking ein.
Folgende sechs Indikatoren fließen in das Gesamtranking ein:
- Frauenanteile bei Promotionen 2015–2017:
- Frauenanteile bei Post-Docs (Habilitationen 2015–2017, Juniorprofessuren 2017):
- Frauenanteile bei wissenschaftlichem Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur 2017:
- Professuren 2017:
- Steigerung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal unterhalb der Lebenszeitprofessur gegenüber 2012:
- Steigerung des Frauenanteils an den Professuren gegenüber 2012:
Um zu vermeiden, dass einzelne kleine, auf Zufallsschwankungen beruhende Unterschiede falsch interpretiert werden, werden die Universitäten in Anlehnung an das CHE-Ranking in Ranggruppen eingeteilt: Spitzengruppe, Mittelgruppe, Schlussgruppe. Die Einordnung in diese wird erreicht, indem die Hochschulen nach Größe des jeweiligen Indikators geordnet und dann in vier Quartile eingeteilt werden. Das erste Quartil bildet die Spitzengruppe, zweites und drittes Quartil die Mittelgruppe, das vierte Quartil die Schlussgruppe. Das bedeutet, dass es immer eine Schlussgruppe gibt, auch wenn an diesen Hochschulen die Frauenanteile evtl. gestiegen sind.
Bei den beiden Trendindikatoren (Steigerung des Frauenanteils beim wissenschaftlichen Personal und bei Professor*innen) erfolgt die Einteilung in Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppe über Schwellenwerte: Hochschulen, die den Frauenanteil in den Jahren 2012 bis 2017 um mehr als 5,0 Prozentpunkte steigern konnten, kommen in die Spitzengruppe; Hochschulen, die den Frauenanteil um 5,0 oder weniger Prozentpunkte steigern konnten, sind in der Mittelgruppe; Hochschulen mit stagnierendem oder sinkendem Frauenanteil bilden die Schlussgruppe. Da Hochschulen, bei denen der Frauenanteil schon vergleichsweise hoch ist, weniger Steigerungspotenzial haben, werden Hochschulen, die schon 2012 einen Frauenanteil von über 40 % hatten und deren Frauenanteil bis 2017 nicht unter 40 % gesunken ist, ebenfalls der Spitzengruppe zugeordnet.
Für einen Platz in der Spitzengruppe erhalten die Hochschulen zwei Punkte, für einen Platz in der Mittelgruppe einen Punkt, für einen Platz in der Schlussgruppe gibt es keinen Punkt.
Im Gesamtranking werden nur Hochschulen aufgeführt, für die alle Indikatoren berechnet werden können.
Studierendenindikator
In das Studierendenranking fließen nur diejenigen Fächer ein, in denen der Frauenanteil bundesweit unter 40 % liegt. Es werden fächerweise Einzelindikatoren berechnet, indem der fachbezogene Frauenanteil der Hochschule zum entsprechenden Frauenanteil bundesweit in Beziehung gesetzt wird. Der Gesamtindikator einer Hochschule ist der Durchschnitt der berechneten Fachindikatoren:
Der Studierendenindikator wird nicht im Gesamtranking berücksichtigt, da zu viele Hochschulen die entsprechenden Fächer nicht in ihrem Angebot haben und daher ausgeschlossen werden müssten. Beim Studierendenindikator wurde keine Differenzierung nach Hochschultypen vorgenommen.